Header Image
Home / Legionellen – die unsichtbare Gefahr

Legionellen – die unsichtbare Gefahr

Legionella pneumophila (SEM).jpgWas sind Legionellen?

Legionellen sind pathogene (krankmachende) Wasserkeime und stellen vor allem für immungeschwächte Menschen ein erhebliches Infektionsrisiko dar. Legionellen werden weltweit im Süßwasser gefunden. Es gibt mehr als 40 Arten mit mehr als 60 Serogruppen.
Die patogen wirksame Legionella Pneumophila kommt allerdings nur im Wasser vor und wird vom Wasserversorger frei Haus geliefert. Während sie sich in kaltem Wasser (unter 18°C) nicht nennenswert vermehrt, findet sie bei 25°C bis 45°C ideale Temperaturen für Ihre Vermehrung vor.
Zusammen mit anderen Keimen bilden sich in wasserführenden Systemen komplexe Biofilm-Ökosysteme. In diesen Biofilmen sind Legionellen bis zu einem gewissen Grad physikalisch (Ausbildung einer Diffusionsbarriere) und biologisch (Schutz vor Chlorid durch Leben in Amöben und Einzellern) geschützt.

Legionellen haben eine hohe Wärmetoleranz und werden erst bei Temperaturen höher als 75°C zuverlässig abgetötet.

Bildquelle: „Legionella pneumophila (SEM)“ von Janice Haney Carr; provided by CDC/ Margaret Williams, PhD; Claressa Lucas, PhD; Tatiana Travis, BS – This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #11150. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons.

 

Legionellen – die unsichtbare Gefahr

fountain-197334_960_720Eine Gesundheitsgefährdung besteht nachweislich, wenn der Mensch diese Keime in einem Aerosol einatmet. Das heißt immer da, wo ein mit Legionellen verunreinigter Wassernebel oder kleinste Wassertröpfchen gebildet werden, liegt eine akute Gesundheitsgefahr vor. Die eingeatmeten Legionellen befallen die Lungenbläschen und sorgen dafür, dass immer größere Teile der Lunge funktionsuntüchtig werden. Je nachdem wie ernst die Infektion ist, diagnostiziert der Arzt eine schwere Lungenentzündung. Erst eine gesonderte Untersuchung des Blutes nach Legionellen, die nicht routinemäßig gemacht wird, bringt den Hinweis auf die gefährliche Legionärskrankheit (Legionellen-Pneumonie). Nach dieser Diagnose setzt in der Regel erst die lebensnotwendige Therapie ein. Leider ist es dann oft zu spät.

Ebenso kann es aber nach aktuellem Wissenstand nicht ausgeschlossen werden, dass auch durch das Trinken von mit Legionellen verunreinigtem Wasser eine Infektion passieren kann, die mit Halsschmerzen beginn und sich zu einer Bronchitis oder Lungennetzündung weiterentwickelt.

Medizinische Forschungen gehen von einer extrem hohen Dunkelziffer im Bezug auf Legionellose-Fälle aus, man spricht von bis zu 20 000 möglichen Infektionen pro Jahr in Deutschland.
Mehr zum Thema Legionellen-Infektionen finden sie hier: Häufigkeit, mikrobiologische Diagnostik, Überwachung und Prävention

Nicht zuletzt wegen der periodisch auftretenden Infektionsfälle und deren Veröffentlichung in den Medien ist die Gefahr, die von diesen gesundheitsgefährdenden Mikroorganismen ausgeht, auch allgemein bekannt.

Vielen Betreibern von Warmwassersystemen (Krankenhäuser, Altenheimen, Schulen, Kindergärten, Schwimmbäder, Hotels usw.) ist nicht bewusst, welche Verantwortung und hohes Haftungsrisiko sie gegenüber ihren Patienten, Bewohnern, Gästen und auch gegenüber dem eigenen Personal haben.
Die Legionellen-Problematik darf im Hinblick auf unsere Gesundheit keinesfalls vernachlässigt oder gar verdrängt werden, da schon eine einzige Legionelle ein Infektionsrisiko darstellt und somit die Grenzwertvorgaben unserer Auffassung nach nicht dem Minimierungsgebot entsprechen.

 

 

 

 

 

Top